Kurzfilme

Frankfurter Würstchen

Regie: Gisa Hillesheimer

Es geht um die Wurst. Drei Minuten geht es um die ganz spezielle Wurst, um eben die Frankfurter Wurst, genauer: das Frankfurter Würstchen.

Es geht nicht darum, daß der Chronist Lersner eine erste Beschreibung der Wurst aus dem Jahr 1487 gefunden hat. Hier wird auch nicht das Rezept verraten. Gezeigt wird nicht, daß die Wurst früher die Frankfurter Bratwurst genannt wurde, deren Namen sie nicht vom Braten, sondern nach ihrem Inhalt, Brät hatte. Gezeigt wird auch nicht, daß 1860 ein Metzgersmeister namens G.A. Müller der Schirn abtrünnig wurde und sich in Neu-Isenburg ansiedelte, was zur Folge hat, daß die meisten Würstchen immer noch dort hergestellt werden. Gezeigt wird nicht, daß die Würstchen trotzdem in Frankfurt ihren Namensstempel erhalten mussten, der Echtheit wegen. Erzählt wird nicht, daß die Isenburger Landwirte im Winter die Würstchen herstellten, während sie im Sommer ihre Äcker bewirtschafteten, sodass auch heute noch die Würstchen im Winter zur Konservierung hergestellt werden, und sie im Sommer als Frischware erhältlich sind. Erzählt wird nicht, daß es der Firma Luft 1888 gelang, eine Konservierung für die Würstchen zu entwickeln, die sie haltbar machte.

Was bleibt? Eine 3-minütige Satire über das Würstchen, ein bisschen Geschichte, etwas von Goethe und Frankofortia, was über Ungleiche und ansonsten über das Würstchen an sich: Viel Fleiß und Handarbeit. Guten Appetit!

Regie: Gisa Hillesheimer
Buch: Gisa Hillesheimer
Schnitt: Radka Stanek
Ton: Marlies Emmerich

Schwarzweiß, 16mm (digitalisiert und als DCP/File verfügbar) | Sichtungslink auf Anfrage

Dieser Kurzfilm ist Teil des 1990 vom Filmhaus Frankfurt produzierten Episodenfilms 15×3 ODER 6000 FRANKFURT. 2021 wurden die Filme zur Erhaltung und Wiederaufführung digitalisiert. Der Episodenfilm in seiner Gesamtlänge (16 Episoden, 57 Minuten Spieldauer) ist über das Filmhaus Frankfurt für Film- und Kinoveranstaltungen ausleihbar.

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Meghann Munro

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