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„ZWICKEL AUF BIZYCKEL“ Uraufführung am 21. Januar 2023 im Kino des DFF

In Rahmen des Programmes „Filmerbe digital“ wird der Film „ZWICKEL AUF BIZYCKEL“, eine Produktion der „Eppelwoi Motion Pictures“ – eines Frankfurter Filmkollektivs – aufgeführt.

„Eppelwoi Motion Pictures“ wurde von Studenten der Hochschule für Gestaltung (HfG) Ulm gegründet, die unter Leitung von Alexander Kluge und Edgar Reitz ihr Filmstudium 1968 absolviert haben. Reinhard Kahn, Michel Leiner, Jeanine Meerapfel, Ingeborg Nödinger, Rolf Scheimeister, Pavel Schnabel, Klaus Werner, Marion Zeman bildeten ein Kollektiv von Gleichgesinnten, um einen vom Kuratorium Deutscher Film gefördertes Drehbuch zusammen und gleichberechtigt zu verfilmen. So zog die Gruppe nach Frankfurt, um in einer etwas verkommenen Villa nah der Uni zusammen zu leben und zu arbeiten.

Reinhard Kahn erinnert sich: … „Es wurde gedreht und gedreht und am Ende waren Unmengen Material belichtet, das viel zu reichhaltig war, um überhaupt in nur einem Film Platz zu finden. So entstanden zwei Spielfilme gleichzeitig, wobei der eine, „Am Ama Am Amazonas“ es bis zu vorführreifen Lichttonkopie brachte, während der zweite, „Zwickel auf Bizyckel“, lediglich als Arbeitskopie dalag, als das Geld restlos aufgebraucht war und die Teams sich 1970 auflösten“ … (Quelle: Nachlass R.K.)

Erst 30 Jahre später haben Reinhard Kahn und Michel Leiner „ZWICKEL AUF BIZYCKEL“ in eine endgültige Schnittfassung gebracht, die 1997 bei Internationalen Hofer Filmtagen Filmfestival seine Erstaufführung erlebte.

Inhaltsangabe: ZWICKEL AUF BIZYCKEL zeichnet ein Bild der bundesdeutschen Gesellschaft Ende der sechziger Jahre. Das Kollektiv aus Reinhard Kahn, Michel Leiner, Jeanine Meerapfel, Ingeborg Nödinger, Rolf Scheimeister, Pavel Schnabel, Klaus Werner und Marion Zemann seziert in dem Film den Nachkriegskomplex aus Kleinbürgertum und Konsumzwängen. Gedreht mit Laienschauspieler:innen und in Schwarzweiß, verbindet er dokumentarische Kraft und erzählerischen Irrwitz zu einer manchmal unbeholfenen, manchmal absurden, manchmal rührenden und doch immer spannenden Mischung. Denn es ist diese Mischung aus absurden Geschichten und genauer Alltagsbeobachtung jenseits jeder Sozialromantik, die ZWICKEL AUF BIZYCKEL unterhaltsam und glaubwürdig macht. (Quelle: Programm des DFF-Kinos)

Am 21. Januar 2023 um 18:00 wir die digitalisierte Fassung im Kino des DFF im Rahmen des „Film Preservation Weekend“ uraufgeführt. Pavel Schnabel wird zu Gast sein und dem Publikum im Anschluss an die Filmvorführung Fragen beantworten. Tickets gibt es hier!