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„Hessischer Preis nachhaltiges Kino“ 2023 geht an das Cinema Wolfhagen

Bundesweit einzigartige Auszeichnung ehrt Engagement von
Wärmepumpen bis zu inklusiven Lösungen

Das Cinema Wolfhagen bekommt den „Hessischen Preis für nachhaltiges Kino“ 2023. Für ihre Konzepte gewürdigt werden das Capitol-Kino Witzenhausen, das Kommunale Kino Weiterstadt, die Filmbühne Bad Nauheim, die Saalbau-Lichtspiele Heppenheim und die Lumos Lichtspiele & Lounge in Nidda.
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn überreichte die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte, bundesweit einzigartige Auszeichnung am Freitagabend. Die Preisverleihung wurde nach der Corona-Pause erstmals wieder mit Gästen gefeiert, diesmal im Capitol Kino Witzenhausen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt den Preis gemeinsam mit dem Film- und Kinobüro Hessen zum fünften Mal.

„Bei der Preisvergabe achten wir auf ökologische, ökonomische, soziale und kulturelle Nachhaltigkeit. Das Cinema Wolfhagen engagiert sich vorbildlich auf all diesen vier Gebieten“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Es investiert in kostenintensive Projekte wie eine eigene Photovoltaikanlage, betreibt alles mit zertifiziertem Ökostrom und verwendet energieeffiziente Geräte. Außerdem verankert das Kino nachhaltige Themen im Kinoprogramm und bezieht bei Veranstaltungen Menschen und Firmen vor Ort ein. Ich danke dem Team des Cinéma Wolfhagen und den gewürdigten Kinos herzlich für ihren Einsatz und gratuliere zur Auszeichnung. Mit unserem Preis wollen wir Kinos ermutigen, alle Aspekte ihrer Arbeit nachhaltig zu denken. Das stärkt nicht nur ihre Zukunft, sondern bietet Perspektiven für uns alle: Kinos sind öffentliche Orte, die einen wichtigen Beitrag leisten können zu einer an Nachhaltigkeit orientierten Gesellschaft.“

„Wir freuen uns, dass der Preis das gesamte Spektrum der Kinolandschaft anspricht: Programmkinos, kommunale Kinos, Multiplexe und Landkinos, haben sich, fast zur Hälfte das erste Mal, beworben. Die Bewerbungen zeigen, dass die Kinos die schwierige Corona-Zeit und die Förderprogramme des Bundes und des Landes dazu genutzt haben, sich nachhaltiger und damit zukunftsfähiger aufzustellen. Wir sind froh, dass wir in den vergangenen beiden Jahren in Zusammenarbeit mit der Lust auf besser leben gGmbH hierzu einen Beitrag leisten konnten“, kommentiert Erwin Heberling, Geschäftsführer des Film- und Kinobüro Hessen.

Korina Gutsche, Juryvorsitzende und Nachhaltigkeitsexpertin der Medienbranche zur Juryarbeit: „Es war uns als Jury in 2023 eine Freude, so viel über vielseitige wirksame nachhaltige Kino-Kultur-Klima-Aktivitäten und konkrete Umweltschutzmaßnahmen beim Kinobetrieb in Hessen zu erfahren. Ob Land oder Stadtkino, ehrenamtlich oder kommunal betrieben, Arthouse oder Multiplex, sie alle sind innovativ, kreativ, sozial und vernetzend engagiert. Maßgeblich für die Zukunft dieser Kinos natürlich auch ihre vielfältigen generationsübergeifenden Nachhaltigkeitsfilmangebote“

Eine mit 1.500 Euro dotierte Würdigung geht an das Kommunale Kino Weiterstadt. Das hauptsächlich von Ehrenamtlichen betriebene Kino hat eine Photovoltaik-Anlage, nutzt ausschließlich Ökostrom, ist ein wichtiger soziokultureller Treffpunkt und denkt inklusiv – zum Beispiel mit Technik, die den Filmton direkt an Hörgeräte sendet. Auch die Filmbühne Bad Nauheim wird mit 1.500 Euro gewürdigt. Sie wirtschaftet umweltfreundlich und zeigt nur Werbefilme für Umweltschutz, Bildung und Kultur. Weitere Würdigungen, jeweils verbunden mit 1.000 Euro, gehen an die Saalbau-Lichtspiele in Heppenheim und die Lumos Lichtspiele und Lounge in Nidda. Das Kino in Heppenheim richtet sein Programm auf junges Publikum aus, hat eine Wärmepumpe eingebaut und will den verdichteten Boden im Hof entfernen, damit Regenwasser leichter an die Bäume gelangt. Das Nidda Kino wird mit einer Photovoltaikanlage und smarter IT betrieben. Zudem hat es Mehrweglösungen beim Verkauf von Speisen und Getränken eingeführt. Eine Lobende Erwähnung für „Best Practice Nachhaltiges Kino“ geht an das Capitolkino Witzenhausen. Gewürdigt wird der ganzheitliche Ansatz bei Ressourcenschonung, Abfallmanagement, Mobilität, kultureller Vielfalt und sozialem Engagement.

Zu den Aktivitäten im Bereich „Kinos und Nachhaltigkeit“ interviewte Moderator Uwe Arends die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn. Außerdem gab es ein Grußwort von Daniel Herz, Bürgermeister von Witzenhausen. Bevor die Preise vergeben wurden, durfte sich das Publikum einen Ausschnitt aus einem aktuellen Video zum Thema Inklusion ansehen, das die Frankfurter Firma Lust auf besser Leben erstellt hat. Der Abend endete mit der Vorführung des Dokumentarfilms BLACK MAMBAS, der von der ebenfalls in Frankfurt ansässigen Firma JIP Film & Verleih verliehen wird.

(Quelle: HMWK, Fotos: Nicolas Wefers)