HEIMATKINO ist der Titel eines dokumentarischen Webformats. In kurzformatigen Episoden werden Kinos portraitiert, ihre spezifische Besonderheiten und vor allem die Menschen dahinter vorgestellt: Kinomacher*innen mit Herzblut, die ihr Kino für ihr Publikum zu einem ganz besonderen Ort machen wollen. HEIMATKINO möchte diesen Spielstätten eine Bühne bieten. Mit Kamerafrau Vita Spieß und Tonmann Mike Glöckner dreht Regisseurin, Produzentin, Autorin und Filmbüro-Mitglied Melanie Gärtner (m-eilenweit) in Kooperation mit dem Film- und Kinobüro Hessen Kurzdokus über hessische Kinos. Insgesamt fünf Episoden sind online. Viel Spaß beim Anschauen!
Episode 1 – CasaBlanca Arthouse in Bad Soden
Ein Gläschen Wein und dazu erlesene Filmkunst? Im Kino Casablanca Art House in Bad Soden ist das kein Problem. Der gemütliche Saal mit den frisch bezogenen roten Samtsesseln und der hübschen Bar ist zu einem Herzstück der Bad Sodener Kulturszene geworden – und das, obwohl das Kino schon mehrfach vor der Schließung stand. Irene Bräuninger und Javier Lozano haben die Leitung des Kinos übernommen und in der Bürgerschaft alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Kino zu retten – das erste Jahr zusammen mit Alf Mayer, Vorstand des örtlichen Kinovereins. Und das mit Erfolg: Das Kino ist aus Bad Soden nicht mehr wegzudenken und ist fest im Kulturleben der Kleinstadt verankert. Den Ort, den sie mit dem Kino geschaffen haben, steht dabei für Begegnung, Dialog und anspruchsvolle Filmkultur.
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Episode 2 – Kino Gelnhausen
Inflation, Krieg und Corona-Pandemie: das traditionsreiche Kino Gelnhausen ist seit 1924 in Betrieb und hat in seiner Geschichte schon einige Berg- und Talfahrten überstanden. Betreiber Stephan Schneevogl führt das Kino in vierter Generation – und während die fünfte Generation schon fleißig beim Popcornmachen hilft, sorgt er mit einem familienfreundlichen Kinokonzept dafür, dass kleine und große Filmfreund*innen in Gelnhausen weiterhin mit Filmkultur auf der Leinwand versorgt werden. Das Kino Gelnhausen wurde 2013 als wichtige regionale Kulturinstitution mit dem hessischen Kinopreis ausgezeichnet.
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Episode 3 – Mal Seh’n Kino, Frankfurt am Main
Seit 1984 hat steht das Programmkino im Frankfurter Stadtteil Nordend für anspruchsvolle Filmkultur. Das Team um Gunter Deller, Ariane Hofmann, Martin und Beatrix Loew bietet dem Publikum ein sorgfältig ausgewähltes Programm, wagt sich auch an außergewöhnliche Filmkunst heran und hat regelmäßig Regisseur*innen zu Gast. Doch da ist noch mehr: Das Kino ist mit seinem gemütlichen Café eine Stätte der Begegnung, ein Ort des Gesprächs, des Beisammenseins, des gemeinsamen kulturellen Erlebens. Das Publikum in Stadtteil und darüber hinaus lieben das Mal Seh’n dafür. Für sie ist der Ort einfach mehr als nur ein Kino.
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Episode 4 – Autokino Gravenbruch, Neu Isenburg
Bis zur Coronakrise galten sie als Relikt aus vergangenen Zeiten: die Autokinos. Eines der wenigen verbleibenden Autokinos – und das einzige in Hessen – ist das Autokino Gravenbruch bei Neu-Isenburg. 1960 eröffnet, erfreute sich die Form des Filmeschauens auf den eigenen vier Rädern größter Beliebtheit. In den letzten Jahrzehnten verschwanden viele Autokinos aber von der Bildfläche. Das Autokino Frankfurt Gravenbruch nicht. Bis heute lockt es seine Fans mit seinem besonderen Flair und dem Duft leckerer Burger aus der nostalgischen Snackbar.
Seit der Coronakrise erlebten die Autokinos eine Renaissance. Zur großen Freude von Theaterleiter Heiko Desch feierte auch das Autokino Gravenbruch Publikumserfolge.
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Episode 5 – das Lichtspielhaus Lauterbach
Als Jürgen Ahlbrandt von seiner Tante die Kinoschlüssel in die Hand gedrückt bekam, um sich das Lichtspielhaus anzuschauen, stand er begeistert vor der Leinwand, blickte in den Saal und wusste: „Aus der Sache komm ich nicht mehr raus“. Im Oktober 2005 übernahm er das weitgehend original erhaltene Einzeltheater, das drei Generationen zuvor sein Großvater mit einem Geschäftspartner in Lauterbach im hessischen Vogelsbergkreis gegründet hat. Das Dach wurde neu eingedeckt, eine Popcornmaschine angeschafft und das Programm mit viel Liebe für Groß und Klein ausgewählt. Stefani Dörr kam als absoluter Laie mit ins Kino-Team. Seitdem ist sie für das Programm verantwortlich, mit Herzblut bei der Sache und bringt mit ihrer sorgfältigen Filmauswahl waschechtes Arthouse-Kino aufs Land. Seitdem wird das Lichtspielhaus Lauterbach immer wieder mit Kinoprogrammpreisen ausgezeichnet.
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