Die Europäische Kommission hat einen Aktionsplan ins Leben gerufen, um zwei durch die Pandemie besonders hart getroffenen Bereiche zu unterstützen: Die Medien und den audiovisuellen Sektor.
Der geschätzte Verlust der im Lockdown geschlossenen Kinos wird laut Kommission auf 100.000 Euro pro Leinwand und Monat beziffert. Bei den Nachrichtenmedien sind sinkende Werbe-Einnahmen und Desinformation im Internet in Verbindung mit der Entstehung von „Nachrichtenwüsten“ in bestimmten Teilen Europas besonders besorgniserregend.
Die folgenden 10 Maßnahmen sollen in den ersten Monaten dieses Jahres anlaufen und dabei helfen, die Sektoren wieder auf die Beine zu bringen.
- Erleichterung des Zugangs zu EU-Hilfen dank einer eigens für Medienunternehmen bestimmten Plattformen, über das sich alle einschlägigen Finanzierungsmöglichkeiten leicht finden können.
- Förderung von Investitionen in den audiovisuellen Sektor über die neue Initiative MEDIA INVEST.
- Start der Initiative „NEWS“ zur Bündelung von Maßnahmen und Unterstützung für den Nachrichtenmediensektor.
- Förderung europäischer Datenräume für Datenaustausch und Innovation in der Medienbranche.
- Förderung einer Europäischen Industriekoalition für VR und XR, um die Medien in der EU bei der Nutzung dieser immersiven Technologien zu unterstützen, damit verbunden ist der Start eines VR Medienlabors zu Projekten zur Erkundung neuer Darstellungs- und Interaktionsmöglichkeiten.
- Erleichterung von Austausch und Maßnahmen, um die Branche bis 2050 klimaneutral zu machen.
- Aufnahme eines Dialogs mit dem audiovisuellen Sektor, um den Zugang zu audiovisuellen Inhalten und ihre Verfügbarkeit in der gesamten EU zu verbessern.
- Förderung europäischer Medientalente, unter anderem durch Förderung der Vielfalt vor und hinter der Kamera sowie durch „Scouting“ und Unterstützung von Medien Start-Ups.
- Stärkung der Bürgerinnen und Bürger, u. a. durch Förderung der Medienkompetenz und Unterstützung für den Aufbau unabhängiger alternativer Nachrichtenaggregationsdienste.
- Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Regulierungsbehörden innerhalb der Gruppe europäischer Regulierungsstellen für audiovisuelle Mediendienste (ERGA), um das reibungslose Funktionieren des EU-Medienmarkts zu gewährleisten.
Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Margrethe Vestager, erklärte: „Wir sind entschlossen, dem Mediensektor zu helfen, den derzeitigen Sturm zu überstehen, die Herausforderungen der Krise zu bewältigen und die Chancen des digitalen Wandels sowohl kurz- als auch langfristig in vollem Umfang zu nutzen.“
Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton fügte hinzu: „Die Medien und der audiovisuelle Sektor sind von der aktuellen Krise stark betroffen. (…) Dieser Aktionsplan wird unser Fahrplan für die Erholung, den Wandel und die Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Medien sein. Er wird der Branche Mittel an die Hand geben, um einen Beitrag zum digitalen und ökologischen Wandel zu leisten und von ihm zu profitieren.“
Quellen: Creative Europe Desk, Europäische Kommission