In der 24. Ausgabe des einzigen rein kubanischen Filmfestivals in Europa stehen wie immer neue Produktionen und deren MacherInnen im Mittelpunkt.
Der Schwerpunkt des Festivals ist 2019 mit fünf Filmen dem Thema „Musik im Film“ gewidmet. Zudem stehen wieder Kurzfilme im Focus, eine gesellschaftspolitische Veranstaltung zum Thema „Sonnenenergie“ mit Film und Diskussion und die legendäre Festivalparty mit der kubanischen Musikgruppe Lazaro Cachao und Band.
Der Eröffnungsfilm „Un traductor – Ein Übersetzer“ von Rodrigo und Sebastián Barriuso erzählt die Geschichte eines Russischlehrers in der traumatischen „Sonderperiode“ der 90er Jahre. Er wird als Übersetzer für russische Tschernobyl Kinder, die in Cuba behandelt werden eingesetzt, und identifiziert sich mehr und mehr mit diesen Kindern.
„Antes que llegue el ferry – Wenn die Fähre ankommt“ ist ein erfrischendes Crossover von Animation und Realfilm dreier ganz junger Regisseure, von denen Juan Caunedo zu Gast sein wird. In „El regreso – Die Rückkehr“, einem Thriller von Blanca Rosa Blancco, geht es um die Aufklärung von Vergewaltigungen und Morden an jungen Frauen. Der Welterfolg „Yuli“ von Icíar Bollain erzählt die erstaunliche Karriere des Carlos Acosta, einem Jungen aus einfachsten Verhältnissen, der es zum international gefeierten Ballettstar brachte.
Der diesjährige Themenschwerpunkt ist „Musik auf Cuba“. In diesem Zusammenhang präsentiert das Festival als Europapremiere den mexikanisch-kubanischen Dokumentarfilm „Eliades Ochoa – From Cuba to the World“ (2018) über den „jüngsten“ Musiker des berühmten „Buena Vista Social Club“ Eliades Ochoa, dessen Solokarriere international nicht weniger erfolgreich verläuft. Die Regisseurin Cynthia Biestek und ihr Co-Autor Ruben Gómez werden anlässlich der Präsentation ihres Films ebenfalls nach Frankfurt kommen. In „Alvarado – una mirada fraternal – ein brüderlicher Blick“, dem Porträt eines Künstlers und Musikers aus dem äußersten Osten Cubas lässt der Frankfurter Regisseur Hans Peter Böffgen die Zuschauer tief in den kubanischen Alltag eintauchen. Außerdem laufen die Klassiker „La bella del Alhambra – Die Schöne der Alhambra“ von Enrique Pineda Barnet aus dem Jahr 1989 und Jorge Luis Sanchez‘ „El Benny“ über das Leben der Son- und Mambolegende Benny Moré, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
Santiago Álvarez wäre ebenfalls im März diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Er gilt aufgrund seiner raffinierten assoziativen Bildmontage als bedeutendster Dokumentarfilmer Lateinamerikas. Im Festival ist sein hierzulande gänzlich unbekannter Musikfilm „La isla de la musica“ zu sehen, in dem es um den genuin kubanischen Beitrag zur musikalischen Weltkultur geht.
Das für Cuba existenzielle Thema Energie steht im Mittelpunkt der gesellschaftspolitischen Veranstaltung am 25.05., wenn die Brüsseler Dokumentarfilmerin Anne Delstanche ihren Film „El sol. Nuevo petróleo de Cuba? – Die Sonne, das neue Öl Cubas?“ präsentiert.
Auch der kubanische Kurzfilm hat wieder seinen Platz im Festivalprogramm. In einem Programm werden Kurzfilme der berühmten „EICTV – San Antonio de los Baños“ und weiterer Filmhochschulen gezeigt. Das zweite Programm versammelt Filme junger kubanischer Regisseurinnen und Regisseure.
Wie immer gibt es auch in diesem Jahr am 29. Mai eine Festivalparty im Musikclub „Orange Peel“, auf vielfachen Wunsch und wegen des großen Erfolgs im vorigen Jahr, mit Lazara Cachao und ihrer Gruppe.
Weitere Informationen zum Programm unter www.cubafilm.de