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Bund und Land vergeben Kinopreise

Schon im vergangenen Jahr waren die Kinos lange Zeit geschlossen, die Jahresprogramme der einzelnen Kinos sind daher nur begrenzt aussagekräftig und vergleichbar. Daher haben Bund und Land Hessen ihre Preise, die sich auf das Kinojahr 2020 beziehen, nach standardisierten Modellen vergeben, ohne die üblichen Juryentscheidungen.

Sowohl beim Bund als auch beim Land handelt es sich um Kulturpreise, wie auch Frau Grütters für das BKM betonte. „Die Kinoprogrammpreise sollen auch dazu beitragen, die Kinovielfalt und die kulturell anspruchsvolle Programmarbeit der Arthouse-Kinos nach der Pandemie zu sichern.“ Dafür erhöhte das BKM erfreulicherweise die Fördergelder von 2 Mo € auf 5 Mio €. Bei der Festlegung der einzelnen Preisgelder diente allerdings allein die Anzahl der Säle als Grundlage. Pro Saal wurden 10.000 € vergeben, maximal 50.000 € pro Kino.

Im Gegensatz dazu hielt sich das Land Hessen an kulturelle Kriterien: Hier errechnen sich die aktuellen Preisgelder aus dem Durchschnitt der in den letzten drei Jahren vergebenen und auf der Bewertung von Jurys basierenden Prämien.
Dies hat zur Folge, dass sich die Ranglisten der von Bund und Land ausgezeichneten Kinos stark unterscheiden. Während beim BKM das Marburger Cineplex und das dazu gehörige Capitol Kino sowie die beiden zur Kinopolisgruppe gehörenden Kinocenter Gießen und Rex Kino Darmstadt an der Spitze stehen, gingen beim Land Hessen die höchsten Prämien an vier Programmkinos: das Kino Traumstern in Lich, das Capitolkino Witzenhausen, Mal seh´n Kino und Orfeos Erben (beide Frankfurt).

Analog zum Vergabemodell bei den gewerblichen zeichnete Hessen auch wieder kommunale Kinos aus. Hier gingen die höchsten Prämien an das Kommunale Kino Weiterstadt, das Filmforum Höchst und das Kino des DFF.

Die Preise im Einzelnen:
Kinoprogrammpreise des BKM:  Cineplex Marburg (50.000 €), Capitol Marburg (40.000 €), Kinocenter Gießen (40.000 €), Programmkino Rex Darmstadt (40.000 €), Cinema Frankfurt (30.000 €), Harmonie Frankfurt (20.000 €), Bali Kinos Kassel (20.000 €), Capitolkino Witzenhausen (20.000 €), Mal seh´n Kino Frankfurt (10.000 €), Orfeo´s Erben Frankfurt (10.000 €), Kino Traumstern Lich (10.000 €), Lichtspielhaus Lauterbach (10.000 €),

Kinokulturpreise des Landes Hessen (gewerbliche Kinos): Kino Traumstern Lich (20.000 €), Capitolkino Witzenhausen und Mal seh´n Kino Frankfurt (je 17.000 €), Orfeo´s Erben Frankfurt (13.300 €), Bali Kinos Kassel (10.300 €), Harmonie Frankfurt (9.700 €), Filmladen Kassel und Lichtspielhaus Lauterbach (je 8.700 €),  Programmkino Rex Darmstadt und Filmkunsttheater Marburg (je 5.000 €), Kult Kinobar Bad Soden (3.500 €), Cinema Frankfurt (1.700 €), Kinocenter Gießen (500 €).

Kinokulturpreise des Landes Hessen (nichtgewerbliche Kinos): Kommunales Kino Weiterstadt (5.300 €), Filmforum Höchst (4.700 €), Kino des DFF Frankfurt (3.700 €), Murnau Filmtheater Frankfurt und Kino im G-Werk Marburg (je 3.300 €), Caligari FilmBühne Wiesbaden (3.000 €), Pupille Frankfurt (2.300 €), Studentischer Filmkreis Darmstadt (2.000 €), naxos Kino Frankfurt (1.300 €), Kino Eschborn K (1.000 €).