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Kino Traumstern und Kino in Grünberg erhalten Förderpreis „Kinokultur auf dem Lande“

Landkreis unterstützt regionale Kinos mit insgesamt 15.000 Euro

„Schwierig. Sehr schwierig!“ lautet einmütig die Einschätzung der regionalen Kino-Betreiber*innen als Landrätin Anita Schneider sie nach der aktuellen Situation ihrer Häuser fragte. Edith Weber, Betreiberin des Grünberger Kinos, konnte nur verzweifelt mit dem Kopf schütteln und erklärte: „Wir sind froh über jeden, der kommt. An manchen Tagen spielen wir nur für zwei Leute. Aber wir spielen! Ich schicke niemanden weg.“ Ähnlich ernüchternd fiel das Urteil der Traumstern-Betreiber Edgar Langer und Hans Gsänger aus, deren Haus in Lich natürlich ebenfalls von immer wieder veränderten Pandemieauflagen stark gebeutelt ist. Es gebe ein kleines Stammpublikum, welches trotz Corona immer wieder den Weg ins Lichtspielhaus finde. Aber dies seien wenige. „Die Pandemie dauert nun schon zu lange. Bindungen gehen verloren, weil viele Menschen verunsichert sind“, erklärten sie.

„Eine neue Aufgabe wird also sein, Ideen zu entwickeln, wie man nach den Kontaktbeschränkungen und sonstigen Auflagen, die die Pandemie mit sich bringt, wieder Personen ans Kino bindet“, sagte Anita Schneider neulich beim Besuch im Traumstern. „Gerne wollen wir Sie bei dieser Aufgabe unterstützen“, bot die Landrätin an. Sie übergab zudem den Förderpreis „Kinokultur auf dem Lande“, der von den Kinos noch nie so dringend gebraucht wurde wie in diesem Jahr. Mit 10.000 Euro für das Kino Traumstern in Lich und 5.000 Euro für das Kino in Grünberg unterstützt der Landkreis die beiden Einrichtungen, die über die Kreisgrenzen hinaus bekannt sind.

„Kinos wie die beiden Häuser in Lich und Grünberg sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft im Landkreis Gießen“, betonte die Landrätin, „sie leisten einen bedeutsamen Beitrag zur Bildungskultur auf dem Land. Umso wichtiger, dass wir alles tun, um dieses Angebot zu erhalten.“

„Fördergelder im Kulturbereich waren nie so wichtig wie jetzt!“, machte auch Edgar Langer deutlich und bedankte sich für die finanzielle Unterstützung des Landkreises. Anita Schneider verwies im weiteren Gespräch auf eine weitere Fördermöglichkeit des Landkreises, nämlich auf das Programm „Vorhang auf!“, welches sich an Kulturschaffende im Landkreis wendet, die durch die Pandemie finanzielle Einbuße haben. „Wir haben gerade weitere 50.000 Euro für diese Zielgruppe zur Verfügung gestellt“, sagte sie.

Mit dem Kino-Förderpreis möchte der Landkreis die Verbreitung von künstlerisch oder bildungspolitisch wertvollen Filmen und Aktionen unterstützen. Niveauvolle Unterhaltung, die mit bildungspolitischer Auseinandersetzung verknüpft wird, wird durch diesen Zuschuss vom Landkreis honoriert und belohnt.

(Quelle: Landkreis Gießen)