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Hessen auf der 73. Berlinale – ein kurzer Rückblick

Nach drei Coronajahren schien bei der Berlinale alles wie immer zu sein: volle Kinosäle, gut besuchte Branchentreffen und Empfänge.

So traf sich auch wieder der „Bund der Filmbüros“, für den in diesem Jahr das anstehende neue Filmfördergesetz und die zu Beginn der Berlinale von Ministerin Roth vorgestellten Vorschläge für eine Neuaufstellung des Filmfördersystems zentrale Themen sein werden.

Unerfreulich war, dass die Berlinale mit dem Wegfall fast aller Kinos am Potsdamer Platz ihr Zentrum verloren hat. Auf Kritik stieß auch, daß mit der Fortsetzung des aus Pandemiegründen eingeführte Online-Ticketings die für ein Festival dieser Größenordnung wichtige Möglichkeit, sich kurzfristig für einen anderen Film als den gebuchten zu entscheiden, nicht mehr vorgesehen war.

Den traditionellen Hessen Empfang veranstaltete erstmals die Hessen Film & Medien, die ihr geändertes Design mit neuem Logo und neuer Webseite vorstellte. In einer Schweigeminute wurde den Mordopfern des rassistischen Anschlags in Hanau gedacht, der sich am Tag vor dem Empfang (19. Februar 2023) zum dritten Mal jährte: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Anwesend war u. a. das Filmteam des hessisch geförderten, zum Teil in Frankfurt gedrehten Wettbewerbfilms BIS ANS ENDE DER NACHT, für den Thea Ehre mit dem Silbernen Bären für die „Beste schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle“ ausgezeichnet wurde.

Hessen Film-Geschäftsführerin Anna Schoeppe und Ministerin Angela Dorn hatten schon zuvor die Kinos eingeladen, um über die aktuelle Situation und mögliche Wege zum Erhalt der Kinos und ihrer Vielfalt in Hessen zu diskutieren. Es ist von großer Bedeutung, dieses Thema seitens des Landes und der Filmförderung im Fokus zu behalten und neue Wege der Unterstützung ins Auge zu fassen, denn die Kinosituation wird zweifelsohne weiter angespannt bleiben. Zu hoffen bleibt auch, dass der angesprochene, kurz vor der Berlinale veröffentlichte hessische „Masterplan Kultur“ dazu dient, insbesondere die Kinos in den ländlichen Regionen, in denen sie oft das einzige Kulturangebot darstellen, zu stärken.

(Fotos: Robert Schittko)