Eine traurige Nachricht für die hessische Kinolandschaft zum Jahresbeginn: Ende April schließen die Frankfurter E-Kinos. Damit verliert Frankfurt ein Traditionskino, das seit 1952 von der Familie Jäger geführt wurde.
Seit 2002 leitet Gabriele Jaeger das Kinocenter, in dem sich ein bedeutendes Relikt der Frankfurter Kinogeschichte befindet: das legendäre Künstlerzimmer mit zahlreichen Autogrammen großer Stars, die sich hier verewigt haben. Mit Sitz an der Hauptwache hat das Kino das abendliche Leben an zentraler Stelle geprägt, der Wegfall ist ein weiteres trauriges Beispiel für die Verödung der Innenstädte. Die Frage ist auch, was mit dem Gebäude passiert.
Die, wie in Pressemeldungen berichtet, aus wirtschaftlichen Gründen erfolgte Entscheidung zeigt, dass die Kinos weiterhin mit großen, vor allem strukturell bedingten Problemen zu kämpfen haben, die sich zwar durch Corona verstärkt haben, aber nicht allein durch die Pandemie zu erklären sind. Dies sieht man vor allem in den kleineren Städten, kann aber auch, wie im aktuellen Beispiel, eine Großstadt wie Frankfurt treffen. Es ist offensichtlich, dass die Kinos nicht mehr allein auf wirtschaftlichen Erfolg setzen können. Ohne verstärkte kultur-, aber auch stadtpolitische Unterstützung wird die Kinovielfalt kaum zu retten sein.